Sprachförderung in den Kindergärten

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Dieses Projekt wird gefördert durch:

Sprachförderung und Integration

in den Außengruppen des Kindergartens St. Christophorus

 

Wer fördert?

Mein Name ist Johanna Geus und ich habe letztes Jahr im Kindergarten St. Christophorus meine Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen. Seit September 2017 studiere ich an der Universität Augsburg Grundschullehramt mit dem Hauptfach „Deutsch als Zweitsprache“.

Seit März 2018 komme ich immer einen Tag in der Woche für 6 Stunden in die Außengruppen des Kindergarten St. Christophorus und fördere die Kinder im Bereich „Sprache“ und „Integration“.

 

Wer und was wird gefördert?

Gefördert werden Kinder von Asylbewerbern, die die Einrichtung seit September 2017 (teilweise auch erst seit einem späteren Zeitpunkt) besuchen. Diese Kinder kamen komplett ohne deutsche Sprachkenntnisse in den Kindergarten.

Der Förderschwerpunkt liegt deshalb also auf der Sprache. Nebenbei wird allerdings auch die Integration der Kinder in die Kindergartengruppe gefördert und viele weitere Aspekte wie Selbstbewusstsein oder Konzentrationsfähigkeit.

 

Wie wird gefördert?

  • Einzelförderung:
    Förderung bestimmter Bereiche der Sprache (z.B. spielerische Wortschatzerweiterung)
  • Förderung im Gruppenalltag:
    Förderung der Sprache und der Integration (z.B. Begleitung im Freispiel)
  • Förderung in Kleingruppen mit deutschsprachigen Kindern:
    Förderung der Sprache und der Integration (z.B. ganzheitliche Sprachspiele)

 

Was ist mir bei der Förderung wichtig?

  • Die Kinder sollen die deutsche Sprache spielerisch und mit Spaß und Freude erlernen.
  • Mir ist wichtig, dass die Kinder die Sprache ganzheitlich erlernen, also mit Kopf, Herz und Hand. Deshalb verbinde ich sprachliche Spiele z.B. gerne mit Bewegung oder Malen.
  • Ich versuche, jedes Kind dort abzuholen, wo es gerade steht und fördere es individuell unter Berücksichtigung seines Entwicklungsstandes und seiner Fähigkeiten.
  • Ich baue meine Förderung in den Alltag des Kindergartens ein, damit ich den Rhythmus der Kinder nicht durcheinander bringe.
  • Ich schaffe viele Sprachanlässe, damit die Kinder ins Sprechen kommen und gehe deshalb gerne mit den Kindern (in Gruppen oder einzeln) in die Natur, auf den Spielplatz oder Spazieren.

 

Ein Beispiel aus der Praxis:

Sprachförderung (Einzelförderung) verbunden mit Malen: Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“


Nachdem ich mit dem Kind das Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ gelesen habe, durfte es seine eigene kleine Raupe Nimmersatt malen.

Wir haben währenddessen genau besprochen, was die Raupe alles braucht (Augen, einen Mund, etc…).

 

 

 

Während ich mit dem Kind das Buch gelesen habe, habe ich es immer wieder mit einbezogen, es durfte mir z.B. benennen, was die Raupe alles gegessen hat.

Nun entschied das Kind, was seine eigene Raupe alles essen möchte und malte dies auf.

Ich schrieb die Begriffe für das Kind dazu.

 

 

Wie auch im Buch wurde die Raupe des Kindes immer dicker, wurde zu einem Kokon und schlüpfte irgendwann:

Aus der kleinen Raupe wurde ein wunderschöner Schmetterling.

Auch diesen malte das Kind ganz frei in seiner Farbwahl auf.

 

 

Was lernte das Kind bei diesem spielerischem (mit Malen verbundenem) Angebot?

  • Umgang mit einem Bilderbuch (aktiv und aufmerksam zuhören, versuchen, zu verstehen, …)
  • Wortschatzerweiterung (Namen von verschiedenem Essen, „Raupe“, „Kokon“, …)
  • ins Sprechen kommen (Gespräche entstanden über: Essen, das Gehörte, das Gemalte…)
  • Gehörtes aufs Papier bringen (Geschichte wird mit eigener gemalter Raupe wiederholt)

 

Autorin: Johanna Geus (Sprachförderkraft in den Außengruppen des Kindergartens St. Christophorus)

Categories: Aktuelles