Chor- und Orchestermesse im Gottesdienst

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Am Sonntag 20. November ist der Gottesdienst um 9 Uhr in der Schwabmünchner Michaelskirche musikalisch besonders gestaltet. Der Chor St. Michael und das Orchester Capella St. Michael führen unter der Leitung von Chorregent Stefan Wagner die „Missa in G-Dur in honorem Sancti Caroli Borromaei op. 80“ von Max Filke (1855-1911) auf.

 

Filke wirkte in Straubing und Köln. 1891 wurde er Domkapellmeister in Breslau und Lehrer am Breslauer Institut für Kirchenmusik. 1899 wurde er mit dem Titel eines Königlichen Musikdirektors ausgezeichnet. In seinen zahlreichen Kompositionen für kirchliche Zwecke (Messen, Requiem, Litaneien u.a.), verbindet der Komponist ein produktives Talent mit tüchtiger Technik, so dass diese Werke bis zum heutigen Tag einen gewissen Bestandteil der kirchenmusikalischen Praxis bilden.

Das Orchester spielt noch ein Instrumentalwerk Georg Anton Benda.

Max FILKE: Messe in G Missa Sancti Caroli Borromaei

 

Max Filke (* 5. Oktober 1855 in Steubendorf bei Leobschütz, Oberschlesien; † 8. Oktober 1911 in Breslau) war ein Kirchenmusiker und Komponist. Max Filke wurde am 5. Oktober 1855 als Sohn des Lehrers und Organisten Benjamin Filke geboren. Die Organisten und Kantoren jener Zeit waren fast durchweg tüchtig in ihrem Fach, und so erbte auch Max Filke einen erheblichen Teil seines Musiktalents vom Vater, der ihn in Violine, Orgel und Klavier unterwies. Nach dem frühzeitigen Tod seiner Eltern im Jahr 1864 besuchte er das Matthias-Gymnasium in Breslau. Sein dortiger Musiklehrer war Moritz Brosig, dessen Liebling er bald wurde. Max Filke machte seine musikalischen Studien als Breslauer Domchorsänger, anschließend an der Kirchenmusikschule Regensburg. In den Jahren 1878/79 war er als Kantor in Duderstadt tätig. Nach weiteren Studien am Leipziger Konservatorium wirkte er von 1881 bis 1890 in Straubing als Chordirigent an St. Jakob und städtischer Musikdirektor. Anschließend ging er nach Köln, wo er für kurze Zeit als Chormeister des Männergesangvereins Liederkranz tätig war. 1891 wurde er Domkapellmeister in Breslau und Gesangslehrer am Priesterseminar, 1893 auch Lehrer am Breslauer Institut für Kirchenmusik. 1899 wurde er mit dem Titel eines Königlichen Musikdirektors ausgezeichnet. Der Domorganist Emanuel Adler, der bei der Bewerbung um die Kapellmeisterstelle gegen Filke unterlegen war, entwickelte aus Enttäuschung eine Feindschaft gegen Filke. Die beiden, die ihre Dienstwohnungen im selben Haus hatten, führten 1901 einen Gerichtsprozess, und Filke erwog nach Wien zu übersiedeln. Der Konflikt wurde dadurch entschärft, dass Kardinal Georg von Kopp Filke Wohnungsgeld zum Umzug in eine Privatwohnung gewährte. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1911 – nach jahrelanger schwacher Gesundheit – wurde Filke noch die Ernennung zum Professor zuteil. Während seiner Tätigkeit in Straubing lernte er seine Lebensgefährtin und spätere Ehefrau, die Sängerin Maria Schlabs kennen. Die Ehe blieb kinderlos.

In seinen zahlreichen Kompositionen für kirchliche Zwecke (Messen, Requiem, Litaneien u. a.), verbindet der Komponist ein produktives Talent mit tüchtiger Technik, so dass diese Werke bis zum heutigen Tag einen gewissen Bestandteil der kirchenmusikalischen Praxis bilden. Das belegen die Aufführungen seiner Messe Missa in G-Dur in honorem Sancti Caroli Borromaei op. 80. Die Bedeutung Filkes liegt in seinen Bemühungen um eine dem Zeitstil angenäherte instrumentalbegleitete Kirchenmusik.

Georg Anton BendaBöhmischer Komponist und Hofkapellmeister (30.06.1722  –  06.11.1795)

Georg Anton Benda (Jirí Antonin Benda) ist einer der bedeutendsten europäischen Tonsetzer des 18. Jahrhunderts und neben Mozart auch einer der Wegbereiter des deutschen Singspiels.

Am 30. Juni 1722 wurde er als Sohn des Geigers und Komponisten Johann Georg Benda in Stare Benatky (Böhmen) auf den Namen Anton Georg getauft. Er entstammt einer bekannten böhmischen Musikerfamilie. Schon als Kind überraschte er mit seiner Begabung und die besondere musikalische Befähigung zum Instrument. Er spielte Violine, Oboe und Klavier und fand schon frühzeitig eine musikalische Anstellung am preußischen Hofe in der königlichen Kapelle, in der auch sein Vater wirkte.

Seine wesentlichsten Schaffensperioden hatte er aber als Kapelldirektor und späterer Hofkapellmeister am Hofe der Herzöge von Gotha, in deren Diensten er bis 1778 war und zahlreiche geistlich-religiöse Werke schuf. Eine Studienreise führte ihn nach Italien, die ihn zum Komponieren mehrerer Opern und Melodramen inspirierte. Er schrieb die Opern “Ariadne auf  Naxos”,  “Medea”,  “Pygmalion” und  “Nadine”  sowie sein bürgerliches `Schauspiel mit Musik´ “Walder”. Diese vielbeachteten Werke machten Benda in ganz Europa bekannt. Ab 1778 wirkte er in Hamburg als Musikdirektor am Schröderschen Theater. Weitere Wirkungsstätten waren u. a. Mannheim, Paris und auch Wien.

Seine letzten Lebensjahre verbracht Georg Benda – zurückgezogen, doch weiterhin musikschöpferisch aktiv – in seiner Köstritzer Wahlheimat.