Gebet als Herzensangelegenheit – Einkehrtag der Weggemeinschaft Lumen Christi
Posted on Dezember 9, 2018 by Ariane Schwab-Würstle No comments
Am Beginn des Einkehrtags der Weggemeinschaft Lumen Christi im Pfarrzentrum St. Michael stand der Lobpreis, gestaltet von Diakon Franz Lehner aus Landsberg. Es erklangen Anbetungslieder, alte und bekannte Adventslieder und neues Liedgut, eines davon aus dem Englischen übersetzt von Lehner selbst. Waltraud Czekalla, die Leiterin der Weggemeinschaft, begrüßte die rund sechzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch Stadtpfarrer Christoph Leutgäb sprach ein paar Grußworte.
Bevor Pallottinerpater Wolfgang Held aus Augsburg mit seinem Vortrag begann, wurde für die kürzlich verstorbene Ancilla Scholz gebetet. Über viele Jahre hatte sie den Lobpreis geleitet und den Saal fantasievoll und zum Thema passend dekoriert.
Das Thema des Tages lautete: „Beten ohne Unterlass – kann man das?“ Pater Wolfgang hatte sehr konkrete Tipps, mit Gott „im Gespräch zu bleiben“ und veranschaulichte seine Worte durch Erzählungen aus seinem Leben über das Wirken Gottes aufgrund eines Gebetes. Man spürte seinen tiefen Glauben und seine Verbundenheit mit Gott, auch durch schwere Zeiten hindurch.
Beten bedeute nicht, viele Worte zu machen, sagte Pater Wolfgang. Es gehe um Gemeinschaft wie beispielsweise in einer Familie: Wir lieben uns, wir gehören zusammen und wir stehen füreinander ein. Auch sollte Gebet keine Last darstellen, sondern zur Herzensangelegenheit werden – so wie Frauen Bildchen ihrer Lieben im Geldbeutel mitnehmen. Dabei sei wichtig zu klären, welches Gottesbild wir haben, wie wir Gott ansprechen. Er sprach von einer Schale, die erst gefüllt werden müsse, bevor sie überlaufen könne, das heißt für andere da sein oder den Glauben weitergeben. Durch Hören auf Gott, durch Wiederholen von Zusagen aus der Heiligen Schrift, durch das Jesus-Gebet der Ostkirche (Herr, Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir Sünder), auch durch das Betrachten der Geheimnisse im Rosenkranz könne man sich von Gott füllen lassen. Pater Wolfgang sprach vom kontemplativen Gebet: im Bewusstsein leben, dass er heilend zugegen ist, Gott wirken lassen und nicht selber machen wollen. Hier einige Sätze aus seinem Vortrag:
„Gott ist der Handelnde; er will durch uns in uns wirken“.
„Von Gott getragen tragen wir den Mitmenschen“.
„Ich lasse Gott zu.“
Der Einkehrtag endete mit der Eucharistiefeier.
Ingrid Küchle